Jagdliches Brauchtum

Jagdsignale

Die Jagdsignale sind feststehende Hornsignale, die zur Durchführung einer Jagd (Verständigung über weite Strecken) oder zur Ehrung des gestreckten Wildes geblasen werden. Jagdsignale bilden vielfach auch den feierlichen Rahmen von jagdlichen Veranstaltungen (z. B. Hubertusmessen).

Die Jagdsignale, wie sie in verschiedenen Abwandlungen im Laufe der Zeit bereits seit mehreren hundert Jahren geblasen werden, unterteilen sich in:

  •  Die allgemeinen Signale, wie z. B. „Das hohe Wecken“ oder „Begrüßung“,
  •  Die Jagdleitsignale, wie z. B. „Aufbruch zur Jagd“ oder „Anblasen des Treibens“. Sie dienen der  Verständigung während einer großen Jagd.
  •  Die Totsignale, wie z. B „Hirsch tot“ oder „Sau tot“. Sie dienen der Ehrung des Gestreckten Wildes.
  • Zum Vortrag der Jagdsignale wird heute in der Regel das Fürst-Pless-Horn verwendet aber auch das in Durchmesser und Länge grössere Parforcehorn.

Das Jagdhornblasen ist wesentlicher und fester Bestandteil des jagdlichen Brauchtums. Jagdhörner erklingen aber heute nicht allein ihrer eigentlichen Funktion entsprechend auf Jagden, sondern auch bei gesellschaftlichen Festveranstaltungen und feierlichen Anlässen.

Nach wie vor ist das Jagdhorn ein notwendiges Requisit bei der Jagd, das der Verständigung und damit der Sicherheit der Jäger dient.

Die Kreisjägerschaft (KJS) Hubertus Recklinghausen im Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen hat sich im jagdlichen Brauchtum und insbesondere im Jagdhornblasen überregional einen guten Namen verschafft. 11 Korps mit über 200 Jagdhornbläsern in 9 Hegeringen sorgen in der KJS dafür, das Brauchtum und Jagdhornblasen lautstark zu vernehmen sind. Wöchentliche Übungsabende bringen das gute bläserische Niveau und haben bei einigen Korps zu herausragenden Erfolgen geführt.

Bei Interesse am Jagdhornblasen können Sie sich an die Geschäftsstelle der KJS wenden.

Kreisjägerschaft “Hubertus” Recklinghausen e.V.
Börster Weg 20
45657 Recklinghausen
E-Mail: info@kreisjaegerschaft-recklinghausen.de

Jägersprache

Die Jägersprache ist eine Fachsprache der Jäger und zugleich Deutschlands umfangreichste Sondersprache mit ca. 12000 bis 13000 verschiedenen Begriffen. Im Jagdalltag kommen etwa 3000 unterschiedliche Begriffe zur Anwendung.

Die Jäger haben keine Geheimsprache! In vielen Zünften und Berufen sind bis zum heutigen Tag Fachausdrücke entstanden und erhalten. Die Jägersprache ist eine Zunftsprache, die durch präzise Ausdrücke Missverständnisse in der Verständigung untereinander ausschliesst. Klare Worte und Signale bedeuten Sicherheit bei der Jagd.

Vielfach hat die Jägersprache auch Eingang in die allgemeine Umgangssprache gefunden. Wenn z. B. der Vater dem Sohn droht, ihm gleich „ein paar hinter die Löffel zu geben“, wenn man „sein Pulver verschossen hat“ und einem die Argumente ausgegangen sind, wenn die Politiker in der Öffentlichkeit „aufs Korn genommen werden“, oder wenn einem Kaufmann ein Geschäft „durch die Lappen geht“, dann hat man zur Schilderung der Sachverhalte Begriffe aus der Jägersprache verwendet.

Von der Jägersprache muß man das Jägerlatein trennen, mit letzterem bezeichnet man erfundene und meist übertriebene Jagdgeschichten.